Das Schatthaus der Osterburg

2013- 2023 Vom landwirtschaftlichen Kleinbetrieb zum Restaurant & Café

Das Osterburg Restaurant und Café ist seit 10 Jahren ein gastlicher Ort für Gruppen und Gäste. Als Besitzer des Burgenensembles sehen wir unsere Entwicklungsaufgabe des Schatthauses bis hierhin erreicht, denn das Ziel war die funktionale und optische Integration des Schatthauses in das Gesamtensemble der Osterburg und die Schaffung einer gastronomischen Infrastruktur, die in der touristisch geprägten Krummhörn einen Baustein für eine regionale Wertsteigerung darstellt. Wir sind davon überzeugt, dass die Stille und Weite der ostfriesischen Landschaft auch gesellige Oasen benötigt - nicht nur für Sommergäste, sondern auch für die Bewohner unserer Region. Ich möchte mich als Betriebsinhaberin daher zunächst sehr allgemein bei allen Menschen bedanken, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben. 

2013 Aller Anfang ist schwer...

Während der ersten großen Umbauphase 2013/2014 wurden abgenutzte An- und Umbauten der vorherigen Jahrzehnte entfernt. Mit Freude entdeckten wir dabei zwei vermauerte Türöffnungen, die die Übergänge zwischen den Gasträumen ermöglichten. Die Upkamer konnte in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Hinter dem Haus wartete nach dem Abbruch baufälliger Stallanlagen und Garagen zusätzlich auch die Außenanlage auf eine Erneuerung. Die Sichtbeziehung vom Schatthaus zur Burg und zur umliegenden Landschaft war durch die alte Gartenstruktur verborgen. Die Planung umfasste eine schöne Gartenterrasse mit Sitzgelegenheiten, umgeben von Staudenbeeten und einem natürlichen Windschutz.

Schritt für Schritt verwandelte sich die Großbaustelle in das Burgcafé Osterburg Schatthaus. Die Planungen nahmen die gewünschten Formen an, und der Prozess der behördlichen Genehmigungen sowie der betrieblichen Einrichtung zog sich bis ins Frühjahr 2015 hin, bevor das Café eröffnet wurde.

Historische Möbel, verschiedene Sitzgruppen, Pflanzen und Dekorationen verwandelten die nackten Räume bald in gemütliche Gasträume. Ein Gast bemerkte einmal "wie bei Oma", und tatsächlich war es meine Mutter Ursula Gärtner, die die einladende Einrichtung mit viel Liebe und Energie zusammengestellt hat. Besonders geprägt hat sie das Café jedoch mit ihren Torten und Kuchen, die sie unermüdlich über Jahre hinweg für viele Menschen gebacken hat. Noch heute werden die Torten nach ihren Rezepten hergestellt... Sicher haben Sie schon einmal die Ossitorte oder unsere Stachelbeerbaisertorte probiert. Während meine Mutter die waagerechten Flächen kulinarisch versorgte, kümmerte ich mich um die Wände. Dabei spielten Farbe und Raumgestaltung, die Auswahl von Mustern und Beleuchtung eine wichtige Rolle. Meine zweite selbstgewählte Aufgabe war die Organisation von Ausstellungen verschiedener regionaler Künstler und Künstlerinnen. Es war sowohl schön als auch faszinierend, mit jeder Ausstellung eine neue, einzigartige Atmosphäre im Raum zu schaffen.

Heute ein Häuptling

Mit diesem Slogan erweiterte sich unser Angebot. Das Häuptlingsfrühstück war ein umfangreiches Buffet und noch Jahre nachdem wir das Frühstück aus dem Programm genommen hatten, wollten Gäste gern hierfür einen Tisch reservieren. Neben Kaffee & Kuchen gab es allerlei Pfannkuchen und weitere kleine herzhafte Gerichte.

Genießen im Grünen

Der Garten und auch die Kunst, jede Frage der Gestaltung, Bilder und Texte für die Homepage und die sozialen Medien waren von Anfang an meine persönlichen Schwerpunktthemen. Dabei hätte ich es rückblickend gerne belassen, doch oft genug gab es die Notwendigkeit selbst aktiv dabei zu sein. Es ist sehr lehrreich gewesen, die emotionalen Höhen und Tiefen der Gastronomie zu erleben.

Gamechanger Corona

Bis zum Ende des Jahres 2019 konnten wir als Osterburg Café & Bistro zu einem Saisonbetrieb heranwachsen und Arbeitsabläufe sowie betriebliche Einrichtungen zunehmend optimieren. Angefangen beim Häuptlingsfrühstück über Teetied & Kuchen mit Führung für Gruppen bis hin zu kleineren Familienfesten, Suppen, Pfannkuchen und Salaten... So hätte es im Prinzip weitergehen können, doch die Pandemie stoppte alle anvisierten Aktivitäten. Bei der Welle von Reservierungsabsagen im Frühjahr 2020 stellte sich durchaus auch die Existenzfrage. Quo vadis?

Zunächst gab es für den Innenraum die notdürftige Lösung der Wegeplanung und für den Außenraum die Notwendigkeit der Erweiterung. Die mittlerweile gut eingewachsenen Staudenbeete mussten umziehen. Als sich die erste Schockstarre langsam löste, war ich mit den Pflanzungen fertig. Mehr Platz und Abstand zwischen den Tischen, QR-Codes, Anmeldezettel, Hygienekonzept und das Arbeiten mit Maske bei sommerlichen Temperaturen – das waren für uns alle herausfordernde Zeiten.

Das Häuptlingsfrühstück als Buffet konnte unter den vorgeschriebenen Auflagen nicht angeboten werden, Reisegruppen kamen nicht mehr, und nach dem ersten Jahr der Pandemie zeigte sich, dass ein weiterer Umbau notwendig wäre, um unter Pandemiebedingungen weiterhin Gäste zu empfangen, insbesondere wenn das ostfriesische Wetter nicht mitspielt. Da viele gastronomische Betriebe zur Aufgabe gezwungen waren, fanden einige Gerätschaften und Einrichtungen bei uns eine neue Wirkungsstätte.

Zusammen mit der Installation einer Theken- und Zapfanlage sowie der Öffnung der Tür zur Gartenseite wurden die beiden unteren Räume zu einem großen Gastraum zusammengelegt. Dabei wurde auch der Fußboden im Gartenzimmer erneuert und auf ein gleiches Niveau gebracht.

Für den erweiterten Restaurantbetrieb mussten auch die Küche und die Vorratshaltung angepasst werden. Nach Bratkartoffeln und Suppe gab es nun Pommes & Burger, Fisch & Steak, neben der Tageskarte auch die Abendkarte mit regionalen und saisonalen Gerichten.

Im Ergebnis hatte sich das ursprüngliche Betriebskonzept und die Ausrichtung komplett verändert. Die historischen Möbeln wanderten aus den Gasträumen. Stück für Stück wurde der Schwerpunkt in Richtung professionelle Funktionalität ausgebaut. Das alte Logo wurde um einen neuen Slogan ergänzt, um diesen Wandel im Marketing zu markieren:

einzigARTIG. ostFRIESISCH. sinnLICH

Mit der Entwicklung zum Osterburg Restaurant & Café stellte sich für uns auch die Frage nach Professionalität. Die Qualität der Serviceleistung steht und fällt mit dem Personal, und für gelernte Restaurantfachleute, ob in der Küche oder im Service, ist ein Saisonbetrieb unattraktiv. Also haben wir mutig und trotz vorheriger negativer Erfahrungen die Öffnungszeiten erweitert. Mit Dennis Janssen, der seit Sommer 2021 den Betrieb in Festanstellung begleitet, ergab sich zudem die Möglichkeit, als regionaler Ausbildungsbetrieb dem Schwund des gastronomischen Servicepersonals entgegenzuwirken. Mittlerweile sind es drei Auszubildende, die unter seiner Führung eine tolle Entwicklung gemacht haben. Wir drücken allen Dreien ganz fest die Daumen für eine erfolgreiche Zwischen- und Abschlussprüfung!

Zudem wurden viele Ideen und Events der letzten beiden Jahre ausschließlich durch die Initiative von Herrn Janssen auf den Weg gebracht. Das verdient Anerkennung, und die Rückmeldungen der Gäste sind zu Recht voll des Lobes. Mit Elan und Überzeugungskraft sollte der Betrieb zusätzlich zum Restaurant für größere Feierlichkeiten im Festzelt eingerichtet werden, was weitere umfangreiche Neuanschaffungen und betriebliche Investitionen nach sich zog. Außerdem stellte die Energiekrise die Frage, wie man den steigenden Kosten im denkmalgeschützten Altbau begegnet. Mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit und die Möglichkeit der Verpachtung haben wir dem nachfolgenden Pächter das notwendige Rüstzeug gestellt und wünschen ihm bei allen zukünftigen Events und Herausforderungen gutes Gelingen.

Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Haus. Begleiten Sie uns auch zukünftig als Gast des Restaurants unter der Leitung durch Dennis Janssen und zur Führung durch die Osterburg.

Die Schmuckstücke eines Hauses sind die Freunde, die es besuchen!


Mit freundlichen Grüßen

Dorothea & Klaas Kempe



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